Verabschiedung Jutta Stempfle-Stelzer
Mit dem heutigen Ausscheiden unserer geschätzten Kollegin Stempfle-Stelzer aus unserem Gremium blicken wir auf vier Jahre einer gelungenen Zusammenarbeit zurück. Jutta Stempfle-Stelzer hatte es 2019 als Quereinsteigerin in die Kommunalpolitik auf Anhieb in den Gemeinderat geschafft. In ihrer Mitgliedschaft war auch eine gewisse Kontinuität begründet, zumal Ihre beiden Vorgänger auf dem Rektorenposten der Schillerschule, die Kollegen Manfred Helm und Werner Sauer, viele Jahre lang die Geschicke Walldorfs mit geprägt haben.
In unserer Fraktionsarbeit war von Anfang an offensichtlich, wie unabhängig, souverän und gewissenhaft Jutta Stempfle-Stelzer agiert und unser Kollegium so bereichern kann. Frei von parteipolitischen Debatten und Vorbelastungen wirkt Ihre wertkonservative Prägung in Verbindung mit Ihrer den Mitmenschen zugewandten Art geradezu erfrischend, in jedem Fall motivierend, sich konstruktiv in die vielfältigen Debatten der städtischen Gremien einzubringen.
Nicht von ungefähr hat sie sich schwerpunktmäßig überall dort eingebracht, wo Soziales, Kulturelles und Bildung die inhaltliche Arbeit prägen. Jedenfalls sind wir in der Fraktion hierfür überaus dankbar und erkennen an, dass sich Jutta Stempfle-Stelzer weiterhin, mindestens bis zur kommenden Kommunalwahl in Musikschule, Volkshochschule und Familienzentrum als Vertreterin der CDU-Fraktion für unsere Heimatstadt engagieren wird - für uns eine sach- und fachkompetente Verstärkung, für sie eine Herzensangelegenheit. Keineswegs möchte ich nur die harmonischen Momente benennen.
Maßgeblich profitiert hat unsere Fraktion auch von einigen kontroversen Diskussionen, in die Jutta Stempfle-Stelzer stets entschieden Ihre Überzeugungen und Standpunkte nachdrücklich eingebracht hat. Leidenschaftlich ist sie so beispielsweise für das Sicherheitsbedürfnis aller an der Schillerschule Tätigen und auch für die Belange aller Kinder, Jugendlichen und Familien im Zusammenhang mit den Verwerfungen der Corona-Pandemie eingetreten. Ebenso liegt ihr viel an einer weitsichtigen und fortschrittlichen Personalpolitik - gerade im Bildungs- und Betreuungsbereich. Hinzu kommt trotz ihrer gelungenen Integration in die Kurpfalz ein interkultureller Aspekt, der sich im Bekenntnis zu ihren schwäbischen Wurzeln und ihrer unnachahmlichen Sprachfärbung ausdrückt.
Liebe Jutta, nach deinem Ausscheiden werden wir anfänglich sicher wehmütig und gefühlsduselig versuchen, ebendiesen Akzent bei unserem Bürgermeister als dann dem letztem schwäbischen Relikt hier im Gremium herauszuhören, jedoch wird dies voraussichtlich nicht vergleichbar sein, auch wenn er in etwa aus deiner Gegend stammt…
Naturgemäß ist Jutta Stempfle-Stelzer eine konsequente Interessenvertreterin der Belange Ihrer Schillerschule, wie auch der anderen Walldorfer Bildungseinrichtungen. Auch wenn bereits in der Vergangenheit mehrfach generell und landesweit kritisch über die Konstellation als Schulleiter und gleichzeitiges Gemeinderatsmitglied diskutiert worden ist, steht für uns fest, dass die Expertise der Kollegin und der Einsatz für die Bildung vor Ort weit schwerer wiegt als die abstrakte Gefahr eines Interessenkonfliktes.
Die Doppelrolle auszufüllen ist Dir, liebe Jutta, nicht schwergefallen. Wir sehen im Übrigen Dein Ausscheiden auch als bedenkenswerte Zäsur für den Gemeinderat an, ist doch seit Jahrzehnten erstmals keine Vertreterin bzw. kein Vertreter als der Reihe der Schulleiter hier im Rund mehr vertreten. Daran werden wir uns fraktionsübergreifend erst noch gewöhnen müssen, war und ist doch die unmittelbare Rückkopplung kommunalpolitischer Beratungen mit den Konsequenzen an unseren Schulen ein wichtiges Element unserer Arbeit.
Im Wissen, wie sehr Dir der heutige Schritt schwerfällt, wie groß der Stellenwert des Glaubens und auch der Musik in Deinem Leben ist und vor allem wie sehr Dir Deine Familie am Herzen liegt, möchten wir Dir ein Zitat des von Dir geschätzten Kirchenvaters und Ordensgründers Franz von Assisi mit auf den Weg geben: Es lautet: „Das sicherste Mittel gegen die Fallen des Bösen ist die Fröhlichkeit des Herzens“. Die Dir eigene Zuversicht sollst Du Dir in allen Lebenslagen bewahren. Für Dich und Deine Familie wünschen wir von Seiten der CDU-Fraktion alles erdenklich Gute und Gottes Segen. Wir hoffen inständig, dass Du uns auch weiterhin kommunalpolitisch verbunden bleiben wirst - unsere Tür steht immer offen, zumal wir in Dir nicht nur eine engagierte Mitstreiterin, sondern auch eine liebenswerte und verlässliche Freundin gewonnen haben.
Liebe Jutta, vielen Dank.